Thrombozytenaggregationshemmer und gerinnungshemmende Medikamente beeinflussen das Ergebnis bezüglich der Sehschärfe bei exsudativer AMD in der BRAMD-Studie nicht.

In letzter Zeit haben mehrere populationsbasierte Studien eine mögliche Assoziation von Aspirin mit einem erhöhten CNV-Risiko bei AMD postuliert. Die Ergebnisse sind jedoch nicht eindeutig, da die randomisierten Studien und Met-Analysen nicht aussagekräftig und überzeugend genug waren.

Ziel dieser Studie war es, den Einfluss von Thrombozytenaggregationshemmern oder Antikoagulanzien (AP/AC) bei Patienten mit bereits aktiver neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (N-AMD) auf die Sehschärfe zu bestimmen. Die Beobachtungszeit lag bei 12 Monaten unter monatlicher Anwendung bei anti-VEGF-Injektionen (Ranibizumab, Bevacizumab). 330 Augen von 330 Patienten mit aktiver n-AMD aus der BRAMD-Studie (eine Vergleichsstudie zwischen Bevacizumab und Ranibizumab in den Niederlanden) wurden daher in einer retrospektiven Analyse untersucht.

Insgesamt verwendeten 40,9 % der Patienten AP/AC-Medikamente, in 73,3 % handelte es sich dabei um Aspirin. Die AP/AC-Einnahme war nicht mit einer Sehverschlechterung (korrigierte Odds Ratio [OR] 0,79; 95 %-Konfidenzintervall [CI] 0,43-1,44) oder schwerer Sehverschlechterung (adj. OR 0,75; 95 % CI 0,40-1,43) assoziiert. Patienten unter AP/AC zeigten vergleichbar häufig Blutungen (27 % gegenüber 32 %, P = .32).

Ähnliche Ergebnisse wurden gefunden, wenn die Analyse auf Aspirin-Anwender beschränkt wurde.

Weitere Daten dazu werden von der groß angelegten, noch laufenden Studie „ASPRirin in Reducing Events in the Elderly“ (ASPREE) erwartet, die die Anwendung von niedrig dosiertem Aspirin als primäre Prävention gegenüber den Risiken bei älteren Patienten abwägen soll.

Buitendijk GHS et al, Am J Ophthalmol. 2018 Mar;187:130-137