Wie genau ist die Diagnostik der Optischen Kohärenz Tomographie bei der Diagnose eines Glaukoms? Eine Sekundäranalyse der GATE-Studie

Die Glaucoma Automated Tests Evaluation (GATE) -Studie ist eine große, multizentrische, prospektive Testgenauigkeitsstudie, die die Leistung automatisierter Klassifikationen von drei gängigen Bildgebungstechnologien zur Diagnose des manifestem Glaukoms untersucht: die Heidelberg Retina Tomographie (Heidelberg Engineering, Heidelberg, Deutschland), Scanning Laser-Polarimetrie (GDx-ECC, Carl Zeiss Meditec, Dublin, Kalifornien, USA) und Spectralis Optische Kohärenztomographie (OCT, Heidelberg Engineering). Die Durchführung eines Triage-Tests beinhaltet die Bildgebung sowie die Messung des intraokularen Drucks (IOP) und der Sehschärfe. Obwohl die Verwendung einer Bildgebungstechnologie im Rahmen eines Triage-Tests als effizient eingeschätzt wurde, beschrieb die GATE-Studie eine suboptimale OCT-Leistung, sofern die standardisierte automatische Klassifizierung der globalen RNFL-Dicke verwendet wurde, die die Kategorien „innerhalb normaler Grenzen“, „grenzwertig“ oder „außerhalb der normalen Grenzen“ beschrieb.

OCT ist die am weitesten verbreitete Bildgebungstechnologie. Bei der eingehenden Analyse der OCT Daten in der GAT-Studie wollten die Autoren folgende Fragestellungen untersuchen: Was kann die OCT bei einer vordefinierten hohen Sensitivitätsstufe (erforderlich für eine Triage-Einstellung wie in der GATE-Studie) leisten? Wie sieht es bei Einstellung mit hohem Spezifitäts-Level aus (benötigt für eine Screening-Einstellung, für die GATE Studie nur indirekte Beweise liefern würde)? Welche RNFL-Ausschnitte könnten für Triage oder Screening verwendet werden?

Andere Fragen waren: Kann die Glaukomdiagnose verbessert werden, indem zusätzliche Informationen in Bezug auf die individuelle Unterschiedlichkeit zwischen Augen und innerhalb eines Auges oder andere verfügbare Daten wie OCT-Scan-Qualität, Augeninnendruck, Alter des Patienten und Refraktionsfehler berücksichtigt werden?

Ergebnisse: In mindestens einem Auge wurde bei 17% der Teilnehmer ein Glaukom diagnostiziert. Bereiche unter der Kurve lagen zwischen 0,83 und 0,88. Wenn die Spezifität auf 0,95 festgelegt wurde, lag die Sensitivität zwischen 0,38 und 0,55. Die höchsten Werte wurden mit Modellen erreicht, die den unteren Quadranten und nicht die durchschnittliche RNFL-Dicke berücksichtigten. Legte man die Sensitivität bei 0.95 fest, lag die Spezifität zwischen 0,36 und 0,58. Die Berücksichtigung des Alters, Refraktionsfehler, Augeninnendruck oder Variationen der Augen eines Patienten verbesserten die Genauigkeit nicht.

Virgili G, et alBr J Ophthalmol 2017;0:1–7.